Der Frankfurter Gründerfonds erhöht die maximale Kreditsumme auf bis zu 100.000 Euro. Damit wird die Anschubfinanzierung für Gründerinnen und Gründer deutlich gestärkt. Die Stadt Frankfurt reagiert damit auf gestiegene Kapitalbedarfe junger Unternehmen und investiert gezielt in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts.
Der von der Wirtschaftsförderung Frankfurt im Auftrag der Stadt Frankfurt betriebene Gründerfonds ist seit seiner Einführung im Jahr 2010 eine tragende Säule der Frankfurter Gründungsförderung. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung bieten die Frankfurt School Financial Services (FSFS), die Bürgschaftsbank Hessen und mehrere Kooperationsbanken das Programm eines bewährtes Finanzierungs- und Coachingmodells. Bislang wurden über 120 Bürgschaften vergeben und nahezu 1.000 Arbeitsplätze geschaffen.
Mit der Erhöhung von 50.000 auf bis zu 100.000 Euro reagiert die Stadt auf veränderte Marktbedingungen und die wachsende Komplexität moderner Gründungen.
Starke Gründung braucht starke Förderung
Stephanie Wüst, Stadträtin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing, begrüßt die Weiterentwicklung ausdrücklich: „Frankfurt ist eine Stadt für mutige Gründerinnen und Gründer – sie verdienen unser Vertrauen und die besten Rahmenbedingungen. Mit der Anhebung auf 100.000 Euro setzen wir ein deutliches Signal für mehr unternehmerische Freiheit und Wachstum in unserer Stadt.“
Ein zentraler Erfolgsfaktor des Programms ist die begleitende Beratung: Von der ersten Idee über die Vorbereitung auf Bankgespräche bis hin zur Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle erhalten Gründerinnen und Gründer professionelle Unterstützung. Dieses strukturierte Coaching hat wesentlich dazu beigetragen, das Kreditausfallrisiko auf niedrigem Niveau zu halten.
Bernhard Grieb, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, ergänzt: „Ambitionierte Gründungsprojekte sind mit regulären Kreditangeboten oft nicht finanzierbar, mit dem Gründerfonds und der Verdopplung der Kreditsumme schaffen wir neue Spielräume für Innovation und Wachstum. Der Gründerfonds bleibt damit eines unserer wirksamsten Instrumente für eine lebendige und vielfältige Gründungsszene.“
Gründungserfolge in der Praxis
Beispiele erfolgreicher Förderprojekte belegen die Wirkung:
- Otto ID Solutions, ein 2018 gegründeter Automatisierungsspezialist im Gesundheitswesen, konnte dank der Förderung sein Team erweitern und zusätzliche Expertise aufbauen. „Gerade zu Beginn ist es für Gründerinnen und Gründer wichtig, sich austauschen zu können, Fragen zu klären und sich finanzielle Hilfe zu holen, um die ersten Hürden zu überwinden. All das hat der Gründerfonds geleistet und war für uns in dieser Zeit nicht wegzudenken“, so Gründer Karsten Otto.
- Auch das Pralinenfachgeschäft Leonidas auf der Frankfurter Fressgass profitierte von der Anschubfinanzierung. Das 2018 eröffnete Geschäft entwickelte sich mit angeschlossenem Café zu einem der erfolgreichsten Leonidas-Stores Europas. Die Gründer setzten früh auf Onlinehandel und Social Media – mit Erfolg.
Stimmen aus dem Netzwerk
Prof. Dr. Nils Stieglitz, Präsident der Frankfurt School:
„Der Start des Frankfurter Gründerfonds vor 15 Jahren war eine Entscheidung mit Weitsicht, die sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt hat. Der Fonds bietet über finanzielle Unterstützung für Gründerinnen und Gründer hinaus eine umfangreiche Beratung und Betreuung rund um Businesspläne und Kreditprozesse durch die FSFS während der gesamten Laufzeit. Damit ist der Gründerfonds ein Pionier unter den deutschen Finanzierungsmöglichkeiten für Gründungen und Startups. Für die wirtschaftliche Entwicklung Frankfurts, Deutschlands und Europas ist eine zielgerichtete Startup-Förderung von zentraler Bedeutung. Daher widmet sich unsere Wirtschaftsuniversität diesem Thema in Forschung, Lehre und Beratung sehr intensiv.“
Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen:
„Die Zusammenarbeit zwischen dem Frankfurter Gründerfonds und der Bürgschaftsbank Hessen verläuft seit 15 Jahren sehr erfolgreich. Es ist wichtig, die Förderinstrumente regelmäßig auf Marktgängigkeit und Akzeptanz zu überprüfen. Insofern begrüßen wir außerordentlich, dass die Finanzierungshöchstbeträge auf 100.000 Euro verdoppelt werden. Dies ist ein bedeutender Schritt zur Unterstützung der Frankfurter Gründerszene.“