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Frankfurt bleibt attraktiv für den Einzelhandel, Handlungsbedarf bei Erreichbarkeit, Sicherheit und Sauberkeit

Ergebnis Innenstadtbefragung „Vitale Innenstädte 2024“

Was zieht Menschen in die Frankfurter Innenstadt? Die Ergebnisse der Innenstadtbefragung Vitale Innenstädte 2024, bei der 2.000 Passanten in der Innenstadt und ergänzend 1.000 im Umland befragt wurden, zeigen: Der Einkauf vor Ort bleibt ein klarer Besuchermagnet – vor allem für Besucherinnen und Besucher aus dem Umland.

Verantwortliche bei der Pressekonferenz (v.l.n.r.): Eduard M. Singer (Leitung Frankfurter Stadtmarketing), Stephanie Wüst (Dezernentin für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing), Dr. Alexander Theiss (Geschäftsführer Standortpolitik IHK Frankfurt am Main), Ulrich Caspar (Präsident IHK Frankfurt am Main) und Bernhard Grieb (Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Frankfurt). © Wirtschaftsförderung Frankfurt

© Wirtschaftsförderung Frankfurt

Wer unter der Woche oder am Wochenende über die Frankfurter Zeil flaniert, ist selten allein – vor allem bei gutem Wetter erfreut sich die Einkaufsstraße, die deutschlandweit zu den Top 3 gehört, großer Beliebtheit. Doch wer sind die Besucherinnen und Besucher der Frankfurter Innenstadt? Was schätzen sie am Standort, und wo sehen sie Verbesserungsbedarf? Antworten auf diese Fragen liefert die aktuelle Innenstadtbefragung „Vitale Innenstädte 2024“.

Rund 2.000 Passantinnen und Passanten wurden im Herbst 2024 in der Innenstadt von Frankfurt am Main befragt. Ziel war es, Erkenntnisse zum Besuchsverhalten und zur Attraktivität des Zentrums zu gewinnen. Durchgeführt wurde die Studie vom Institut für Handelsforschung (IFH KÖLN) im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, der Stabsstelle Stadtmarketing und der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Die Befragung fand an ausgewählten Donnerstagen und Samstagen zwischen September und November statt und ist Teil einer bundesweiten Erhebung in insgesamt 107 Städten unterschiedlicher Größenordnung. In Frankfurt wurde sie nach 2014, 2018 und 2022 zum vierten Mal durchgeführt.

Neu in diesem Jahr ist eine ergänzende Umlandbefragung: In der ersten Dezemberwoche wurden rund 1.000 Personen aus Gemeinden im Umkreis von 40 Kilometern um Frankfurt online befragt. Ziel war es, zusätzliche Perspektiven aus dem direkten Einzugsgebiet der Stadt zu erfassen.

Fazit: Frankfurts Attraktivität stagniert

Die Studienergebnisse zeigen: Die Frankfurter Innenstadt bleibt insbesondere als Einkaufsstandort attraktiv – sowohl für Bürgerinnen und Bürger aus Frankfurt als auch für Besucher aus dem Umland. Während die Frankfurter Innenstadt zunehmend auch als Ort der Nahversorgung geschätzt wird, kombinieren Besucherinnen und Besucher von außerhalb ihren Aufenthalt häufig mit mehreren Anlässen – etwa Einkauf, Gastronomie und Freizeit.

Insgesamt wird die Innenstadt mit der Schulnote „befriedigend“ bewertet, etwas schwächer als im Jahr 2022 und seit 2018 mit sinkender Tendenz. Besonders positiv hervorgehoben werden das Einkaufsangebot und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Gleichzeitig zeigt sich Verbesserungspotenzial in Bereichen wie Sauberkeit, Sicherheit und dem Umgang mit Leerständen. Ein besonders kritischer Punkt ist die Erreichbarkeit mit dem PKW – insbesondere für Besucherinnen und Besucher aus dem Umland. Hohe Verkehrsbelastung, hohe Parkgebühren und ein begrenztes Parkplatzangebot werden häufig als Besuchsbarrieren genannt.

Die Ergebnisse verdeutlichen: Die Frankfurter Innenstadt hat eine stabile Besuchsbasis, steht aber zugleich unter zunehmendem Konkurrenzdruck. Um ihre Attraktivität zu sichern und auszubauen, braucht es gezielte Maßnahmen – zur Verbesserung der Erreichbarkeit, insbesondere für auswärtige Kunden mit dem PKW, sowie zur weiteren Begrünung und Belebung des öffentlichen Raums. Die Studie liefert damit wichtige Impulse für die Weiterentwicklung einer vitalen Innenstadt.

Die Frankfurter Innenstadt weiter stärken

Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst: „Die Ergebnisse der Befragung bestätigen einmal mehr die hohe Strahlkraft der Frankfurter Innenstadt als Handels- und Begegnungsort – insbesondere auch für Gäste aus dem Umland. Das freut mich sehr und ist Ausdruck der harten Arbeit vieler engagierter Akteure vor Ort. Gleichzeitig zeigt sich aber auch: Wir dürfen nicht stehen bleiben. Wer eine lebenswerte Innenstadt will, muss kontinuierlich in Sauberkeit, Sicherheit, Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität investieren. Hier setzen wir an – gemeinsam mit den Partnern aus Handel, Stadtgesellschaft und Verwaltung.“

Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main: „Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Leider hat sich die Bewertung in nahezu allen Kategorien der Bereiche Verkehr und Aufenthaltsqualität verschlechtert. Insbesondere auswärtige Kunden, die mit dem Auto in die Innenstadt anreisen könnten, nehmen die Auswirkungen der Verkehrspolitik zunehmend als Besuchshindernis war: Als Grund, dafür dass sie vom Besuch der Frankfurter Innenstadt abgehalten werden, nannten 77 Prozent zu hohe Parkgebühren und 69 Prozent die innerstädtischen Verkehrsstaus. Die Verkehrspolitik in Frankfurt hat daher spürbar negative Auswirkungen auf den Frankfurter innerstädtischen Einzelhandel.“

Dr. Alexander Theiss, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Frankfurt am Main: „Der Einzelhandel bleibt das Zugpferd der Frankfurter Innenstadt. Dennoch ist aufgrund der Kaufzurückhaltung und der Verlagerung hin zum Onlinehandel die Lage weiter herausfordernd. Die Unternehmen in der Innenstadt sind auf Unterstützung der Politik angewiesen: Es bedarf eines gut aufgestellten Stadtmarketings, um den Masterplan Erlebniscity umzusetzen. Essenziell ist die Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls, damit sich Kunden und Besucher wohler fühlen und gerne Frankfurt besuchen, wozu auch das Unterbinden aggressiver Bettelei zählt. Zum kleinen 1x1 gehören die Themen Sauberkeit und Attraktivitätssteigerung sowie der Ausbau der Begrünung auf verödeten Plätzen.“

Bernhard Grieb, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt: „Auch in Frankfurt zeigt sich der bundesweite Trend: Immer mehr Menschen kaufen online ein – der Anteil ist seit der letzten Befragung nochmal gestiegen. Umso wichtiger ist es, den stationären Handel und die lokale Gastronomie gezielt zu stärken. Mit Projekten wie Smart Retail Frankfurt, dem Frankfurter Gründerpreis und einem aktiven Leerstandsmanagement setzen wir als Wirtschaftsförderung konkrete Impulse, um Sichtbarkeit und Attraktivität des Einzelhandels zu fördern. Gleichzeitig sind wir im Gespräch mit Gewerbetreibenden, um ihre Anliegen aufzunehmen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln.“

Eduard M. Singer, Leiter des Frankfurter Stadtmarketings: „Vitale Innenstädte sind dynamische Orte der Vielfalt und Begegnung. Sie müssen sich stetig weiterentwickeln, um den Bedürfnissen aller Generationen und Lebenslagen gerecht zu werden. Dabei geht es zunehmend nicht nur um Einkaufsmöglichkeiten, sondern um ein lebendiges Zusammenspiel aus Handel, Gastronomie, Kultur, Freizeit und Aufenthaltsqualität. Ziel muss es sein, aus Funktionsräumen Erlebnisräume zu schaffen. Die vielfältigen, aktuellen Herausforderungen verlangen Konzepte und Maßnahmen, die langfristige Perspektiven schaffen. Hier ist das Zusammenspiel der Innenstadt-Akteure gefragt. Die Stadtverwaltung muss die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine Aufwertung schaffen, aber nur in intensiver Zusammenarbeit, mit einer gemeinsamen Vision und einer abgestimmten Kommunikation können wir unsere Gäste ansprechen und zu einem Innenstadtbesuch motivieren, der begeistert und zum Wiederkommen motiviert.“

Einen detaillierten Einblick in die Ergebnisse erhalten Sie auch hier.

Team-Mitglied Regina Seibel

Regina Seibel
Projektmanagerin Unternehmenskommunikation

+49 69 212 36226
regina.seibel(at)frankfurt-business.net

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